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Der Biberdamm im Fraubrunnenmoos

In den letzten Jahren ist der Biber wahrscheinlich von Norden her der Emme und Urtenen entlang immer weiter gegen Fraubrunnen vorgedrungen. Jetzt hat er sich am Sagibach häuslich niedergelassen und sein Bauwerk ist eine Attraktion für Jung und Alt.

Frass-Spuren Biber
Frass-Spuren des Bibers bei der Badi


Südwestlich und auch nördlich der Badi Fraubrunnen sind die Frass-Spuren des Bibers nicht zu übersehen. Ob es sich um ein einzelnes Tier handelt, oder ob sogar mehrere Biber am Werk sind, ist noch unklar.

Der Biber fällt kleinere und grössere Bäume, um deren Rinde und Knospen zu fressen und um Dämme zu bauen. Staut er mit einem Damm das Wasser eines Baches, schafft er sich durch den erhöhten Wasserstand einen idealen Lebensraum: Er gräbt einen schräg nach oben gerichteten Gang in den Uferbereich und zwar so, dass der Eingang unter Wasser liegt. Weiter oben, am Trockenen und sicher vor Feinden, liegt seine Wohnhöhle, die er aussen zuweilen mit Ästen überdeckt und so abschirmt. Ist dies der Fall, spricht man von einer Biberburg. In Fraubrunnen ist eine solche Biberburg (noch?) nicht anzutreffen, wohl aber ein raffiniert und wirkungsvoll errichteter Damm. Er befindet sich ca. 300m südwestlich der Badi und ist von der dortigen Brücke aus leicht erkennbar.

Es stellt sich natürlich die Frage, ob der Biber mit solchen Dämmen keine Schäden am umliegenden Kulturland anrichtet und ob ein allfälliges Hochwasser noch genügend abfliessen könnte. Am 12. Januar 2015 fand aus diesem Grund eine Begehung mit dem zuständigen Wildhüter, mit dem Verantwortlichen des Wasserbauverbandes und mit dem betroffenen Landwirt statt. Der Wildhüter stellte klar, dass Biberdämme und Biberburgen grundsätzlich geschützt sind – dies sogar auf eidgenössischer Ebene.

In den letzten Jahren sind die Biber bei uns häufiger geworden. Sie profitieren von den vielerorts durchgeführten Revitalisierungen von Flüssen und Bächen.

Auch am gut bestockten Sagibach scheint sich der Biber wohlzufühlen und er übernimmt auch gleich einen Teil der notwendigen Unterhaltsarbeiten, indem er Bäume und Sträucher "zurückschneidet" und die dichten Bestände auslichtet. So gesehen kann der Biber sogar als Partner bei Gewässerrevitalisierungen betrachtet werden.

Ruedi Merz, Biologe, Fraubrunnen, März 2015


Weiterführende Informationen:
www.bafu.admin.ch
www.hallobiber.ch
Ansprechperson Verwaltung:
Team Werkhof, Tel. 031 760 30 40