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Dorf Büren zum Hof


Lage

Das schmucke Bauerndorf mitten in der Kornkammer des Kantons Bern liegt ungefähr in der Mitte der Bahn­strecke Bern – Solothurn. Die moderne Schmalspurbahn benötigt von Bern etwa 20 Minuten. Früher führte ein vollamtlicher Vorstand das Szepter an unserem Bahnhof. Heute haben wir viel mehr Zugsverbindungen und viel mehr Pendlerverkehr, dafür aber kein Personal und keinen Güterverkehr mehr. Die Autobahnzufahrt liegt ganz in der Nähe, nämlich bei Kirchberg BE, dort wo man auch ins Emmental abzweigt.

Auf der Wachthaushöhe zwischen Büren zum Hof und Limpach wurden in früheren Zeiten bei Kriegsgefahr die Wachtfeuer, die so genannten "Chutzen" angezündet. Der seltene Rundblick ist bei klarem Wetter ein Erlebnis. Im Norden der Jura, vom Chasseral bis zum unteren Hauenstein und im Süden die Alpen, vom Titlis bis zum Wildstrubel.

Geschichte

Der Name "Büren" ist weit verbreitet, kommt er doch allein in der Schweiz gemäss PLZ-Verzeichnis mindestens achtmal vor. Er weist auf nassen, sauren Boden hin. Tatsächlich gibt es in der Nähe von Büren zum Hof das "Moos" entlang der Emme, was früher ein grosses Sumpfgebiet war. Woher kommt nun der Zusatz "zum Hof"? Er stammt wahrscheinlich aus der Zeit, als die hiesigen Bauernhöfe noch zum Kloster Fraubrunnen gehörten, sich also die Höfe des Frauenklosters nannten.  

Unter dem Namen "Burron" wird Büren zum Hof im Jahre 1249 erstmals urkundlich erwähnt. Zum ersten Mal gab es im Jahre 1999 ein Jubiläumsfest, die 750-Jahrfeier.

Schwere Zeiten erlebte das Dorf beim so genannten Guglerkrieg im Jahre 1375 und 1798 beim Einfall der Armee von Napoleon. Von beiden Ereignissen zeugen zwei Denkmäler beim Dorfeingang.

Eine verheerende Feuersbrunst äscherte im Jahre 1815 17 Häuser ein.

Als erste Gemeinde im Kanton Bern setzte Büren zum Hof bereits 1923 eine Güterzusammenlegung um. Der Alpenzeiger auf der Wachthaushöhe erinnert an dieses grosse Werk.

Noch vor wenigen Jahren gab es in Büren zum Hof reichlich Kleingewerbe wie eine Wagnerei, eine Zimmerei, eine Schmiede, eine Sägerei und etliche Einkaufsläden, eine Bäckerei, eine Käserei und natürlich auch eine Post. All diese Einrichtungen sind heute leider nicht mehr vorhanden. Geblieben sind zum Glück 15 grössere Bauernbetriebe. Diese beschäftigen allerdings nicht mehr viele Leute, da heute ein grosser Teil der Arbeit maschinell erledigt wird. Bis vor wenigen Jahren entstanden in unserer Käserei täglich zwei grosse "Lyyb" Emmentaler à ca. 80 kg. Die stolze "Chäsi" wurde in den Jahren 2002 - 2003 zum neuen Gemeindehaus umgebaut. Sie beherbergt einen Gemeindesaal, eine Privatwohnung, einen grossen Werkraum für die Schule, eine Tiefkühlanlage und die Abteilung Finanzen der Gemeinde Fraubrunnen. In der Tiefkühlanlage bestehen freie Fächer, welche gemietet werden können.

In verdankenswerter Art hat unser langjähriger Lehrer, Fritz Schmalz, eine humorvolle Chronik geschrieben. Daraus entnehmen wir aus der Zeit der Einführung der "Chäshütte" Folgendes: "Auch Schneiders Anni gewöhnte sich an das Neue. Der tägliche Weg zur Käserei führte es doch wieder vermehrt unter die Leute, und es genoss, was die Hütte mit zunehmender Zeit mehr und mehr darstellte: ein Treffpunkt dörflichen Lebens und Schaffens. Einmal noch hatte Schneiders Anni nur ein unverständiges Kopfschütteln für das Käsereiwesen übrig. Nämlich an jenem denkwürdigen Samstag im Weinmonat 1854, als der Landolf Johannes und der Günter Johannes von der Chäsfuhr aus Burgdorf zurückkehrten. Das heisst vielmehr, es war bereits Sonntag und es waren die Rosse, die mit den wackeren Mannen zurückkehrten. 7096 Pfund aus 120 Käsen hatten sie abgeliefert und bekamen dafür 47 Rappen fürs Pfund, sie brachten also blanke 3335 Franken und 1 Batzen zurück ins Dorf, was damals ein Haufen Geld war."

Die spannende und informative Chronik wurde im Jahre 2007 neu aufgelegt und kann bei der Finanzverwaltung in Büren zum Hof zum Preis von Fr. 20.00 gekauft werden.